Die Privatinsolvenz ist eine Möglichkeit, um aus einer finanziellen Schieflage herauszukommen. Wer jedoch eine Immobilie besitzt, steht oft vor der Frage, was mit dem Eigenheim oder der vermieteten Immobilie während der Privatinsolvenz passiert.
Auswirkungen einer Privatinsolvenz auf Immobilienbesitzer
Die Privatinsolvenz ermöglicht es verschuldeten Personen, ihre finanziellen Verpflichtungen innerhalb eines festgelegten Zeitraums zu regulieren oder teilweise erlassen zu bekommen. Besitzer von Immobilien in der Region Nürnberg müssen jedoch oft damit rechnen, ihre Wohnung oder ihr Haus zu verlieren, da diese Vermögenswerte zur Tilgung der Schulden herangezogen und meist zwangsversteigert werden. „In den meisten Fällen führt eine Privatinsolvenz dazu, dass Immobilien veräußert werden müssen“, erklärt Pete Roman, Geschäftsführer von Roman Immobilien.
Möglichkeiten, das Eigenheim in der Insolvenz zu bewahren
Es gibt spezifische Situationen, unter denen Eigentümer ihre Immobilien auch während einer Insolvenz behalten können. Eine wesentliche Rolle spielt dabei der Insolvenzverwalter, der durch eine Freigabe das Haus oder die Wohnung aus der Insolvenzmasse entnehmen kann. Dies geschieht in der Regel, wenn die Verkaufserlöse die Schulden nicht signifikant mindern würden. „Oft entscheidet sich der Verwalter für eine Freigabe, wenn der Verkauf die Gläubiger nicht wesentlich entlasten würde“, so Pete Roman.
Verbleib in der Immobilie während der Insolvenz
Auch wenn eine Privatinsolvenz nicht unmittelbar zum Auszug aus der Immobilie führt, sollten Schuldner in der Region Nürnberg sich auf mögliche Veränderungen einstellen. Es ist ratsam, alternative Wohnmöglichkeiten zu erkunden und sich rechtzeitig beraten zu lassen. Pete Roman empfiehlt: „Eine frühzeitige Beratung hilft, die eigenen Rechte zu verstehen und sich auf alle Eventualitäten vorzubereiten.“
Schicksal vermieteter Immobilien bei Privatinsolvenz
Im Falle von vermieteten Objekten wird ebenfalls geprüft, ob durch deren Verkauf die Schulden reduziert werden können. Da diese Immobilien als Investitionen betrachtet werden, führt eine Privatinsolvenz häufig zum Verkauf. „Vermietete Objekte werden oft verkauft, da sie nicht als lebensnotwendig eingestuft werden“, erklärt Pete Roman.
Unvermeidlicher Notverkauf
Ein Notverkauf tritt ein, wenn die finanzielle Lage so prekär wird, dass laufende Kreditverpflichtungen nicht mehr bedient werden können. In solchen Fällen organisiert der Insolvenzverwalter den Verkauf, wobei der Erlös den Gläubigern zufließt. Der Immobilienbesitzer hat dabei nur begrenzten Einfluss auf den Prozess. „Ein schneller Verkauf unter Marktwert ist oft unumgänglich, um die Gläubiger zufriedenzustellen“, so Pete Roman.
Fazit
Eine Privatinsolvenz stellt für Immobilieneigentümer in Nürnberg und Umgebung eine erhebliche Herausforderung dar. Die Entscheidung über den Verkauf der Immobilie hängt von deren Wert, Nutzung und den finanziellen Umständen des Eigentümers ab. Notverkäufe sind häufig die letzte Option, wenn andere finanzielle Mittel erschöpft sind.
Sie sind Immobilieneigentümer und haben Fragen zum Thema Privatinsolvenz? Kontaktieren Sie uns! Wir beraten Sie gern.
Hinweise:
In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage e
forderlich ist.
Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.
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